Türken fühlen sich unerwünscht

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Beitrag von Karin+Gerhard » Fr 27. Nov 2009, 17:15

Richtig Schorsch,
und was ich bei den ca. 130 türkischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in unserem Betrieb immer wieder erlebe, ist, dass wenn die "Alten" nach hause zurückgehen, die "Jungen" hierbleiben udn damit auch der Rest der Familie = Kinder und Enkelkinder.
Das führt dazu, dass auch die "alten" bei ihrer Familie in Deutschland bleiben und ich finde das völlig normal und korrekt - ich würde selbst nicht anders Handeln.
Gerhard

Beitrag von Millinger » Fr 27. Nov 2009, 09:45

Nun was wären USA, Kanada oder Australien ohne Einwanderer?
Einwanderer in diesen Ländern bilden den Stamm der Bevölkerung. In der heutigen Zeit ist eine Einwanderung in diese Länder streng reglementiert.

Wir waren abgesehen von Zeiten der industriellen Revolution nie Einwanderungsland. Ausländerbehörde - ja klar, weil die meisten der "Ausländer" in der Regel nicht klassisch einwandern wollen, sonderen lediglich von dem hier angebotenen Sozialsystem profitieren wollten.
Meiner Meinung nach sollte jeder die Möglichkeit haben nach hier einzuwandern, wenn er denn für sich selber sorgen kann, ähnlich wie dies die o.g. Länder verlangen. Menschen aus Krisengebieten, die wirklich um ihr Leben bangen, sollte durchaus Asyl gewährt werden. Sog. Wirtschaftsflüchtlingen kann man nicht helfen, bzw. nicht allen und wo bitte will man da einen Schnitt machen?

Was unsere insgesamt ca. 2,7 Mio. Mitbürger türk. Abstammung angeht, so fand ich ein Gespräch anlässlich des Moscheebesuchs in Duisburg ganz toll.
Dort meinte ein türk. Rentner zu mir: Wir wollten immer wieder zurück in die Türkei, wir haben nur vergessen es auch zu tun. Hier alt zu werden war nie unser Ziel.
Einige haben für Häuser gespart und gearbeitet, in denen sie nie wohnen werden, andere sehen sich nun der Altersarmut ausgesetzt.

Die Ursachen der heute so oft beklagten fehlenden Integration liegen auf beiden Seiten. Die einen dachten: nun die bleiben eh nicht so lange, die anderen dachten: wir gehen eh bald wieder.
Bei allem was die Befragten zu ihrer Gefühlswelt äusserten: sie werden wohl kaum zu 45% unser Land verlassen. Dies sollten sie sich und wir uns endlich mal klar machen. Ich denke nicht, dass beide Kulturen, zumindest was die Meinungsmacher angeht, so auf Dauer miteinander umgehen können.


Grüße

Beitrag von Martina » Do 26. Nov 2009, 22:15

Kurz bevor der damaligen SPD-Regierung in Hessen durch die unsägliche "Doppelpass-Kampagne" (1999) von Koch der Garaus gemacht wurde, gab es in unserem Haus eine Gruppe, die ein "Punktesystem" nach kanadischem Vorbild für die Einwanderung entwickelte. Ich hatte die Liste damals auch auf dem Tisch und fand diese Liste sehr gut.

Punkte gab es unterschiedlich viele für etliche Kriterien, z.B. für Alter (20 - 35 war am höchsten bewertet), abhängige Familienangehörige (führte bei mehr als *vergessen* zur Abwertung) Schulbildung, Berufe nach Bedarf (Heilberufe, IT-Berufe z.B. hoch), Besondere Fähigkeiten (Sport, Kunst etc), Sprachkenntnisse, Vermögensverhältnisse, Verwandte in D, verheiratet mit Deutschen, Land (ja, das auch) und damit zusammenhängend auch "Asylgründe" und was weiss ich nicht noch alles.

Das Ding ist nach der Wahl sofort in irgendwelchen Schubladen gelandet, weil es nicht opportun war. Hätte wahrscheinlich auch eine Riesenarbeit gemacht, jeden "Einwanderer" so zu prüfen... naja, bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass es z.B. in USA, Kanada, Australien EINWANDERERbehörden gibt, in Deutschland aber AUSLÄNDERbehörden.

RE: Klima des Unerwünschtseins in Deutschland

Beitrag von Yolcu » Do 26. Nov 2009, 20:25

Da hat er nicht ganz Unrecht. Es liegt m.E. nicht an den Ausländern, sondern an den Politikern, die erst die Grundlage für ein attraktives Land (mit diversen Sozialleistungen etc.), und damit die Anreize für vor allem arme Menschen geschaffen haben nach Deutschland zu kommen. Dazu kommen die "Schein"-Asylanten, die aufgrund der kollektiven ewigen Schuld von Nachkriegsdeutschland nicht abgewiesen werden. Diese Menschen bedienen sich also legal eines bereitgestellten Systems. Warum sollen wir über sie richten? Die Politiker aber haben keinen Mut der Öffentlichkeit zu gestehen, das Deutschland gut ausgebildete Facharbeiter, Ingeniere, IT-Spezialisten etc. braucht, die unser Land aktuell voranbringen und dadurch langfristig (m.E. viel wichtiger) die Sozialsysteme stärken. Oder hat jemand schon einen Politiker gehört/gesehen, der nach dem Beginn der Lösung der diversen Kurdenprobleme in der Türkei auf die Idee kommt, die jetzt/zukünftig dort nicht mehr verfolgten Kurden in die Türkei zurück zu schicken? Wäre das nicht konsequent?

Gruß
Jürgen[/quote]
---------------------
Der Ex-Kanzler Schmidt hat seinerzeit auch nicht die Weichen umgestellt, eine geordnete am Wirtschaftsbedarf orierntierte Einwanderungpolitik zu organisieren. Im Gegenteil: Seine Regierung hat eigentlich das Asylrecht weiter ausgebaut mit dem angenehmen Nebeneffekt der Sozialleistungen. Seine Äußerungen sind wohl ein spätes Eingeständnis verfehlter Asyl- und Außländerpolitik. Oder will uns jemand erzählen dass nur Schutzbedürftige hier Asyl beantragen ? Das perfide an dieser Politik ist, dass Politiker aller Schattierungen über Jahrzehnte die Fehler kennen und am Mißstand nichts ändern.
Anstatt den Einwanderungsbedarf an die Wirtschaftkraft zu koppeln, nur solche Personen anzuwerben die uns voranbringen und die auch tatsächlich einen sicheren Arbeitsplatz hier bekommen, lässt man fleissig in die Sozialsysteme einwandern. Das geht nicht nur geldlich zu Lasten aller Bürger, sondern auch zu Lasten des sozialen Friedens.
Die Befindlichkeitsumfrage bei den Türken ist schon mal ein erster Hinweis, und wäre es nicht schöner, wenn in diesem Lande ein höherer Zufriedenheitsgrad aller erreicht werden könnte ?
Gruß aus HH
Walter

RE: Klima des Unerwünschtseins in Deutschland

Beitrag von kallemux » Mo 23. Nov 2009, 15:04

Original von Yolcu
Zitat:
Altkanzler Helmut Schmidt hat gar böse Sachen gesagt, zum Beispiel, dass zahlreiche Politiker sich zu wenig um das Gemeinwohl kümmerten und vor allem Karriere machen wollten. Er sagte aber auch, dass sieben Millionen Ausländer in Deutschland eine fehlerhafte Entwicklung seien, für die die Politik verantwortlich wäre.

Dem Focus sagte Schmidt:

Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.

Deutschland habe sich damit in den vergangenen 15 Jahren übernommen. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren, sagte Schmidt. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist. Es sei deshalb falsch, Ausländer für die Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen. Diejenigen, die sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollten oder könnten hätte man besser draußen gelassen.
Zitat Ende...



Da hat er nicht ganz Unrecht. Es liegt m.E. nicht an den Ausländern, sondern an den Politikern, die erst die Grundlage für ein attraktives Land (mit diversen Sozialleistungen etc.), und damit die Anreize für vor allem arme Menschen geschaffen haben nach Deutschland zu kommen. Dazu kommen die "Schein"-Asylanten, die aufgrund der kollektiven ewigen Schuld von Nachkriegsdeutschland nicht abgewiesen werden. Diese Menschen bedienen sich also legal eines bereitgestellten Systems. Warum sollen wir über sie richten? Die Politiker aber haben keinen Mut der Öffentlichkeit zu gestehen, das Deutschland gut ausgebildete Facharbeiter, Ingeniere, IT-Spezialisten etc. braucht, die unser Land aktuell voranbringen und dadurch langfristig (m.E. viel wichtiger) die Sozialsysteme stärken. Oder hat jemand schon einen Politiker gehört/gesehen, der nach dem Beginn der Lösung der diversen Kurdenprobleme in der Türkei auf die Idee kommt, die jetzt/zukünftig dort nicht mehr verfolgten Kurden in die Türkei zurück zu schicken? Wäre das nicht konsequent?

Gruß
Jürgen

Klima des Unerwünschtseins in Deutschland

Beitrag von Yolcu » So 22. Nov 2009, 23:24

Zitat:
Altkanzler Helmut Schmidt hat gar böse Sachen gesagt, zum Beispiel, dass zahlreiche Politiker sich zu wenig um das Gemeinwohl kümmerten und vor allem Karriere machen wollten. Er sagte aber auch, dass sieben Millionen Ausländer in Deutschland eine fehlerhafte Entwicklung seien, für die die Politik verantwortlich wäre.

Dem Focus sagte Schmidt:

Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.

Deutschland habe sich damit in den vergangenen 15 Jahren übernommen. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren, sagte Schmidt. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist. Es sei deshalb falsch, Ausländer für die Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen. Diejenigen, die sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollten oder könnten hätte man besser draußen gelassen.
Zitat Ende...

Wie mögen sich wohl die Muslime, genauer gesagt, die Türken fühlen, wenn immer im Zusammenhang mit der Integration Frauen mit geschlossenen und langen Kopftüchern gezeigt werden ?

Oder ständig den Deutschen suggeriert wird, Türken seien nicht integrierbar und sind die grösste Problemgruppe unter den Ausländern.

Kurzum, so wie sich Deutsche täglich in der Gesellschaft gegenüber Migranten äußern und geben, so kommt halt das Meinungsergebnis entsprechend zurück. Es bedarf keiner Meinungsumfrage bei Migranten, um zu erfahren, wie sie sich wohl in Deutschland fühlen. Das tägliche Leben schreibt Bände bezüglich der hier gelebten Beziehungen zwischen Deutschen und Ausländern.

Beitrag von Truckerjo » Fr 20. Nov 2009, 16:17

ich denke der Fehler ist schon in der Vorzeit gemacht worden. Also wir Gastarbeiter geholt haben. Zu dem Zeitpunkt dachten alle, die gehen wieder nach Hause.
Aus der Türkei sind sehr arme Menschen gekommen, die hier allein ohne staatliche Hilfe auskommen mussten.Foglich sind sie unter sich geblieben.Ich bin Mitte der siebziger mehrfach von Edirne bis Grenze Iran durch die Türkei gefahren, was mir da an Gastfreundschaft geboten worden ist, war für mich erstaunlich, zumal bei uns die Stimmung gegen die Gastarbeiter ging. Es hat sich von unserer Seite keiner aufgemacht dies Leute in unserm Land willkommen zu heißen. Später habe ich Mitarbeiter kennengelernt, die nach 30 Jahren Deutschland sich nicht verständlich in deutsch ausdrücken konnten.Wovon soll den die heutige 3. Generation lernen, wenn keiner sie anleitet, etwa Schulklassen mit einem Ausländeranteil von 60 - 80 %, wo die Eltern an keinen Elternabend teilnehmen.
Heute habe ich Respekt vor den Menschen die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie zu Hause keine Perspektiven hatten.
Ich habe mich in meinem stillen Kämmerlein immer bedankt, das ich in Deutschland geboren worden bin. Aussuchen konnte ich nicht.

Ich wünsche allen immer ein stück Brot.

Jochen

Beitrag von Karin+Gerhard » Fr 20. Nov 2009, 15:54

Die Meldung stand auch heute in der Frankfurter Neuen Presse (kann im Internet eingesehen werden) und bezieht sich auf ein Umfrage der Forschungsinstitute Info und Liljeberg Research.
Abgefragt wurden Themen wie Kindererziehung, vorehelicher Sex Verhalten zu Kriminellen usw.
Ergebnis der Umfrage war, dass 45% der Türken sich in Deutschland unerwünscht fühlen; 42 wollen irgendwann in die Türkei zurückkehren.
62% sagten, sie fühlten sich in Deutschland als Türken und in der Türkei als Deutsche.
Eigentlich alles so wie gehabt - nur eine reißerische Überschrift.
Gerhard

Beitrag von Silke » Fr 20. Nov 2009, 15:47

Ich habe ebenfalls in Alanya einen Türken, gebürtig aus Köln, kennen gelernt, der nach Alanya zurück gewandert ist. Er war total unglücklich dort und plante schon wieder den Rückzug nach Deutschland.

Meine Freundin, hier in Münster geboren, ist als Teenager dann ebenfalls mit ihren Eltern zurück gewandert. Sie hat in Ankara studiert, hatte aber solches Heimweh, dass sie als einziges Familienmitglied wieder zurück gekommen ist. Mittlerweile ist sie mit einem Deutschen verheiratet und hat auch einen deutschen Pass. Sie macht gerne jedes Jahr Urlaub in der Türkei bei ihrer Familie aber sie selber sagt, dass sie sich absolut als Deutsche fühlen würde.

Es gibt immer verschiedene Seiten und im Endeffekt liegt es auch daran, wie sich so mancher Ausländer integriert. Ich muß michin einem anderen Land ebenfalls integrieren, wenn ich akzeptiert werden will.

Türken fühlen sich unerwünscht

Beitrag von sanny59 » Fr 20. Nov 2009, 15:29

Hallo

Ich meine daß der Bericht ein bisschen überbewertet
wird.
Ich denke mal daß sie sich in der Türkei auch unwohl fühlen.

Wir hatten mal eine Rundfahrt gebucht von Istanbul
nach Anthaliya.
Unser Reiseleiter ist in Deutschland geboren,er ist aber
mit seiner Familie als 10 Jähriger zurück.
Er Erzählte daß die kinder in der Schule sie Ihn immer als Deutschen gesehen haben.
Beim Militär haben sie Ihn dann zum Türken gemacht,wie er sagte.
Heute fühlt er sich Emotional als Türke.

Gruß

Sanny59

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