Ausflug nach Konya empfehelenswert?

Geplauder, Fragen rund um alles, was nicht direkt mit Alanya zu tun hat

Über Konya nach Kappadokien....

Beitragvon Keykubat » Mi 8. Sep 2010, 14:28

Es ist schon ein paar Jahre her da hatten wir eine Fahrt nach Kappadokien gemacht mit Halt in Konya.

Guck auch hier: http://www.alanyahome.com/thread.php?threadid=579&sid=

Die Besichtigung des Klosters gehörte natürlich mit zum Programm. Ich muß dazu sagen, immer wenn mehr als 20 Busse vor irgend etwas stehen bin ich froh wenn es weitergeht. Und es ging nach zwei Stunden auch weiter. Im Museum selbst wird man nur mit Kostümen und Puppen an die Derwische erinnert, und es wurde darüber gesprochen das Atatürk ein Gesetz beschlossen hat das die Schließung der Derwisch-Konvente und Mausoleen sowie die Rituale verbieten sollte.

Unsere Fahrt ging dann weiter (noch ein Zwischenhalt in einer Karawanserei) und dann weiter nach Ürgüp. Und da hatten wir dann einen Tag später eine unvergessliche Begegnung mit den Derwischen. Wir hatten das Angebot zu einem türkischen Abend angenommen und hatten uns auf die bekannten Abläufe eingestellt. Und dann kam es doch etwas anders. Man hatte den Auftritt der Derwisch geheim gehalten. Ich weiß nicht mehr genau ob es zu der Zeit oder überhaupt verboten war. Wir wurden nur per Durchsage aufgefordert nicht mehr zu rauchen, keinen Alkohol zu trinken und nicht zu fotografieren. Das Licht wurde abgedunkelt und es entstand eine ganz merkwürdige Atmosphäre. Und dann kamen sie ganz leise und fingen an sich zu drehen mit der typischen Haltung, schräger Kopf eine Hand nach oben eine nach unten. Und das minutenlang. Mir wurde vom Zusehen schon ein bisschen schwindelig und ich flüsterte "wie machen die das bloss?". Ich war so gefangen von diesem Ablauf das wir uns später nicht einig waren, gab es eigentlich Musik? haben wir am Ende geklatscht? Ich weiß es nicht mehr, ich weiß nur, das war einfach toll....

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Beitragvon oba » Mi 8. Sep 2010, 17:34

Als am 30. September 1925 ließ Mustafa Kemâl Pascha (genannt Atatürk), der Gründer der Republik Türkei, durch Beschluss der Großen Nationalversammlung der Türkei (Türk Büyük Millî Meclisi) mit dem Gesetz über Schließung der Derwisch-Konvente und Mausoleen die Rituale der Mevlevi-Derwische verbieten.[1] Seit 1954 darf der Sama oder Sema (eine besondere Art der Dhikr) anlässlich des Jahrestages von Rumis Tod am 17. Dezember wieder vollzogen werden, allerdings nicht im Mutterhaus der Tariqa, sondern in einer Sporthalle


Die meisten, der ausserhalb Konyas auftretenden "Derwische" sind ganz normale Tanzgruppen, die das ganze Jahr über Veranstaltungen anbieten aber interessant ist es immer wieder.

hG

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Beitragvon Adnan » Mi 8. Sep 2010, 17:34

Hallo Gunnar ! Du hast Recht .der Tanz der Derwische ist einmalig schön .Man kann tatsächlich schwindlig werden beim Zuschauen . Allerdings haben sie bei uns im Hotel nicht so eine geheimnisvolle Atmosphäre geschaffen wie bei Euch .Aber es war wunderschön. Liebe Grüsse .Heidi
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Derwische in oder aus Konya

Beitragvon Keykubat » Mo 13. Sep 2010, 11:45

Die meisten, der ausserhalb Konyas auftretenden "Derwische" sind ganz normale Tanzgruppen, die das ganze Jahr über Veranstaltungen anbieten aber interessant ist es immer wieder.


......mag ja sein das der Eine oder Andere das drehen in einer Tanzschule gelernt hat. Ein heute noch "richtiger" Derwisch macht die harte Schule mit und tritt in den Mevlevi-Orden ein.

......wens interessiert, bitte weiterlesen:

Die Aufnahme in den Mevlevi-Orden ist mit harten Proben verknüpft. Schon der Mevlevi-Anhänger wird eingehend geprüft und wird mit einer kleinen Zeremonie zum Mevlevi-Freund befördert, was ihm erlaubt, außerhalb des Ordens einen Haushalt zu gründen und einen Beruf auszuüben, wobei er ab und zu im Ordenshaus erscheint, Gespräche mit den Derwischen führt und an den Zeremonien teilnimmt.

Wer dagegen Mevlevi-Derwisch (persisch: Bettler) werden will, muss ein asketisches Leben führen und sich einer1001 Tage dauernden entbehrungsreichen Probezeit unterziehen. Diese beginnt, nachdem der Anwärter drei Tage auf einem Polster links des Kücheneinganges verbracht hat, um seine Entscheidung sorgfältig zu überdenken.Die 1001-tägige Askese wird in der Küche abgeleistet, denn dort wird nicht nur das Essen zubereitet, sondern auch der Mensch, er wird geknetet, geformt und reif gemacht. Es beginnt mit den niedrigsten Arbeiten, wie Toiletten reinigen, Botendienste erledigen usw., hierbei wird die Geduld und Widerstandskraft sowie der Charakter und die Bescheidenheit des Anwärters erprobt. Sobald ein Fehler gemacht und dieser nicht korrigiert wird, werden des Nachts seine Schuhe vor die Türe gestellt, und er muss ohne Murren das Kloster für immer verlassen. Die Aufnahmezeremonie selbst dauert mehrere Tage mit Meditationen, der Demutsbezeugung vor dem Scheich als Ordensvorsteher und Vertreter Mevlânas.

Schließlich empfängt der neu angekommene Derwisch seinen Ordensmantel und die Derwischmütze aus der Hand des Scheichs. Der Umhang symbolisiert das Grab und der Hut den Grabstein.

Schon während der Probezeit wurden die Fähigkeiten des Derwischs geprüft, die dieser nun als Tänzer, Musiker, Poet, Kalligraph u.a. dem Orden zur Verfügung stellt. Fast alle berühmten Dichter und Komponisten der Türkei waren Angehörige des Mevlevi-Orden.

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