Naja, ich habe in Alanya selbst in den "fetten Jahren" noch keinen gesehen, der nicht gejammert hat. Man hat aber auch nie begriffen, dass der Kuchen nicht dadurch grösser wird, wenn er in immer mehr Stücke aufgeteilt wird.
Viele hier planen ein Geschäft nicht danach, was sie selbst am besten können und beherrschen, und erstellen schon gar keinen Finanz- oder Bedarfsplan. Wenn es in einer Strasse ein Geschäft gibt, das gut läuft, kann man davon ausgehen, dass spätestens 2 Jahre später 11 andere direkt daneben sind und sich die gleiche (oder wie im Moment gar geringere) Anzahl von Kunden zu teilen.
Da der "neue" weder über Fachkenntnis noch Stammkundschaft verfügt, kämpft er über den Preis und runiert damit nicht nur sich selbst, sondern drückt auch das Preisniveau allgemein - wenn einer aus Verzweiflung seine Autos für 10 Eur anbietet, ist es verdammt schwer, den eigenen, angemessenen Preis für neue, gewartete Autos zu halten.
Bei den Touren ist es das gleiche: ich habe 1995 für einen 3-Tages-Kappadokientrip 120 DM bezahlt, heute, fast 15 Jahre später, werfen ihn einige für 45 Eur raus - Fazit: die Hotels sind nur bessere Kaschemmen, es werden viel mehr Verkaustouren gemacht und manchmal sitzt man in einer Gruppe mit russischen Touristen und einem russischen Reiseleiter, viel Spass auch.
Wie auch immer, die Krise des türkischen Tourismus ist seit vielen Jahren hausgemacht und konnte nur übertüncht werden durch ständig wachsende Gästezahlen. Wenn diese ausbleiben, bricht das ganze System zusammen wie ein Schneeballsystem, bei dem der Nachfluss stoppt.
Es wird einige harte Jahre geben, aber wer Puste, Erfahrung und einen Kundenstamm hat, wird sich durchsetzen.
Unmittelbar neben uns haben in den letzten Jahren 3 Autovermieter auf- und auch wieder zugemacht.... Marktbereinigung nennt man sowas wohl, und da sich letztendlich doch die Qualität durchsetzt, ist es ein Vorteil für die Gäste.....
Martina