Türkische Lira fällt auf Tiefstand

[Haber]

Hallo,
was versteht man unter Abgesang.
Schlapser

Abgesang ist - Ausklang, [wehmütiger] Abschied

also auf die Lira bezogen falsch

sie ist noch da und wird (für uns) sogar immer mehr...

[Cykcilli]

Dann lest euch das mal durch!

6. Okt. (vor 12 Tagen)
Diese schwächelnde Währung könnte noch zum großen Gewinner werden

Das wichtigste Thema am Devisenmarkt ist aktuell die Eurostärke. Doch während die europäische Gemeinschaftswährung auf breiter Front zulegt und somit alle Blicke auf sich zieht, haben Devisen-Experten noch eine andere Währung ausgemacht, die angeblich viel Potenzial bietet.

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Analysten von HSBC, Goldman Sachs und Société Générale sind ausgerechnet für die Türkische Lira bullish eingestellt, wie das Nachrichtenportal "Bloomberg" berichtet. Der Wechselkurs der türkischen Währung zum Euro hat zwar in den letzten Monaten unter der Eurostärke sowie unter den Spannungen zwischen anderen europäischen Regierungen und Ankara gelitten und war Anfang August auf ein neues Rekordtief gefallen, zum Dollar schlug sich die Türkische Lira jedoch seit Jahresbeginn recht wacker: Nachdem sie 2016 um rund 17 Prozent abgestürzt war, legte sie seit Jahresbeginn zum Dollar wieder circa ein Prozent zu. Die Analysten sehen daher im Wechselkurs Türkische Lira - Dollar noch jede Menge Potenzial.
Türkische Lira bietet Aufholpotenzial

Die Lira sei aktuell geradezu unglaublich billig, so Timothy Ash vom Fixed-Income-Spezialisten BlueBay Asset Management. Im Vergleich der Kaufkraftparität der Währungen innerhalb der OECD sei die Lira am meisten unterbewertet. Er setzt daher darauf, dass dieser Zustand nicht ewig anhalten wird. Es ist also gerade ihre Schwäche, die die türkische Lira für die Experten interessant macht. Dazu passt auch, dass sie laut "Bloomberg" in den letzten zwölf Monaten die schwächste Performance aller großen Währungen aufwies und nun gegenüber dem Dollar erst marginal wieder aufgewertet hat.

"Im Vergleich mit anderen Währungen aus den Emerging Markets favorisieren wir sehr stark die Lira", heißt es auch bei der Société Générale. Als Gründe nennt die französische Investmentbank Stimulierungsmaßnahmen, eine wachsame Zentralbank und das Wirtschaftswachstum, dass den Erwartungen trotzen würde. Auch für die HSBC ist die Türkische Lira "die einzige günstige Währung in der regionalen Vergleichsgruppe".

Politische Situation lastet auf Lira-Kurs

Es gibt allerdings einen Grund, warum die Türkische Lira im Vergleich zum Dollar - oder auch zum Euro - momentan so günstig ist: die Politik von Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident hatte nach einem gescheiterten Putschversuch im Sommer 2016 den Ausnahmezustand ausgerufen - und diesen bis jetzt nicht beendet. Er kann somit weiter per Notstandsdekret regieren und nutzte diese Macht bisher auch aus: Es kam zu zahlreichen Verhaftungen und Beamten-Entlassungen in der Türkei. Türkische Investoren flüchteten vor diesem Hintergrund massenweise in den US-Dollar. Schon im Frühjahr hielten die Türken rund 157 Milliarden Dollar ihrer Einlagen in harten Devisen. Bis jetzt dürfte sich diese Zahl noch erhöht haben.

Timothy Ash von BlueBay glaubt allerdings, dass die Türken irgendwann wieder gezwungen sein werden, Lira zu kaufen - und das könnte der entscheidende Wendepunkt für die Währung sein. "Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Einheimischen das Handtuch werfen werden und Lira kaufen müssen", so Ash. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist "könnte der Trade sehr mächtig werden. Wir könnten davon überrascht werden, wie aggressiv die Rally wird."


Redaktion finanzen.net

Also, rein in die TL!!!!!

[Martin 59]

Der Artikel ist schon etwas älter und mit Sicherheit eine Anleitung zum "Geldverbrennen".

Das "Wirtschaftswachstum" ist bereinigt um die Bevölkerungszunahme - also pro Kopf gerechnet - negativ. Das Pro-Kopf-BIP war schon seit Jahren nicht mehr so niedrig wie 2017.
Inflationsrate größer 10 %, Arbeitslosenquote größer 10 %, unberechenbare Regierung - all das ergibt eine negative Prognose.
Wie empfindlich auch Devisenmärkte auf politische Spannungen reagieren sieht man am letzten Kursrutsch der Lira auf 4,40 vor einigen Tagen: da war der Auslöser die Verhaftung eines türkischen Mitarbeiters der Amerikanischen Botschaft und die daraufhin erfolgte Aussetzung der Visafreiheit.

Die "Zinsschraube" der Zentralbank ist ebenfalls ausgereizt durch die mehrmaligen Erhöhungen im Jahr 2016 (die aber zu spät und nur tröpfchenweise erfolgt sind und deshalb unwirksam blieben), da sehe ich keinen Spielraum mehr zum Schutz der Währung.
Beim nächsten "Ausrutscher" des Herrn E. gegenüber Amerika oder Europa taucht die Lira jenseits der 4,50 unter.

[Jens]

Mein "Abgesang" war nicht spezifisch auf die Lira gemünzt,sondern auf den drohenden Staatsbankrott.
Jeder,der etwas von Wirtschaft versteht und eins und eins zusammenzählt,weiss was demnächst bevorsteht.

[Cykcilli]

Mein "Abgesang" war nicht spezifisch auf die Lira gemünzt,sondern auf den drohenden Staatsbankrott.
Jeder,der etwas von Wirtschaft versteht und eins und eins zusammenzählt,weiss was demnächst bevorsteht.

Naja, dieses Thema ist ja nicht neu und die Türkei existiert immer noch!
Irgendwie gehts garantiert weiter.

[Haber]

Der Artikel ist schon etwas älter und mit Sicherheit eine Anleitung zum "Geldverbrennen".

Na ja, sind man gerade 2 Wochen und die "Experten" sprechen hier ja sogar davon, "dass dieser Zustand nicht ewig anhalten wird".

Und ewig ist schon ganz schön lange da zählen 2 Wochen eigentlich nicht.

Aber es ist richtig hier zählen die paar Tage schon weil zwischenzeitlich der Ausnahmezustand verlängert wurde, was einfach Gift für die Lira ist.

Und es ist auch nicht absehbar, dass sich die "Stimmung" allgemein verbessert. Es stehen noch die Kriege gegen Kurden und die PKK an. Des weiteren
hunderte von Prozessen und erst 2019 wird der gewählt der heute schon, jenseits der Verfassung, das Land regiert.

Wer bei diesen Unsicherheiten sein Geld in Lira anlegen möchte.....muss schon ein Fan(atiker) sein

[Jens]

Der Tiefstand der Lira ist nur ein Folgeerscheinung und ein Beschleuniger des "Abgesang" ,das Problem ist woanders zu sehen.
Die türkische Regierung hat den sogenannten Aufschwung fast ausschließlich auf Pump ( hauptsächlich in Dollar- und Eurokrediten ) finanziert
und in eine "rosige" Zukunft investiert.
Allein in der EU hat sich die Türkei in den letzten Jahren mit über 250 Milliarden verschuldet !!!!!
Diese Kredit-Abzahlungen werden durch die schwache Lira von Tag zu Tag teurer ( siehe auch Russland ) und gleichzeitig verlieren
die hinterlegten Sicherheiten bei den Banken (Immobilien etc.) rasant an Wert.
Die hohe Verschuldung der Privathaushalte, der schwächelnde Tourismus + Wirtschaft, die verschwenderischen Staatsprojekte ( Paläste, Brücken, Flughäfen etc.), die stetig steigende Arbeitlosigkeit, die Kosten für "Konflikte" und Flüchtlinge und und und lassen das Kartenhaus bröckeln.
Dieses Problem haben sich in der Vergangenheit auch Spanien und diverse andere Länder eingebrockt, wo dann aber z.B. der deutsche Steuerzahler eingesprungen ist.
Schaut euch doch einfach die "Bausünden" in und rund um Alanya an,die fast alle leerstehen und ihr habt das perfekte Beispiel.
Da diese "netten" Helfer für die Türkei nicht (mehr) zur Verfügung stehen (dank der aktuellen Aussenpolitik), wird irgendwann die erste Bank wegen der "faulen" Kredite in Zahlungsschwierigkeiten kommen und dann werden wegen der Vernetzung des Finanzsystem die anderen Banken und die Versicherer wie Dominosteine hinterherfallen.

Kurz und bündig: explodierende Ausgaben bei stetig sinkenden Einnahmen = schleichender Bankrott

Sorry,aber es wird genau so kommen.

[Haber]

Hallo Jens,

ich weiß wirklich nicht was deine Schwarzmalerei der Türkei soll?

Die Wirtschaft ist eigentlich das geringste Problem. Es boomt tatsächlich in vielen Bereichen. Und Schulden haben sie alle.

Deutschland zum Beispiel:



Das sind 2,3 Billionen. Wir wären froh wenn wir die türkischen Schulden hätten.

Übrigens der Tourismusanteil (und nur den kennen wir ein wenig) an der türkischen Wirtschaft liegt unter 10 Prozent. Wenn da weniger kommen ist es das
Problem einzelner aber nicht ein großes türkisches Wirtschaftsproblem. Andere Strukturen (Bildung, Islamisierung) machen mir mehr Sorgen.

[Jens]

Du magst es "Schwarzmalerei" nennen, ich es eine rein sachliche und nüchterne Wirtschaftsanalyse.

Natürlich ist nicht nur der Tourismus ein Problem,sondern es gibt zahlreiche Baustellen (auch die von dir angesprochenen),die zusammen
dann das Boot zum Sinken bringen. Schulden kann auch jeder haben,wenn dem passende Einnahmen gegenüber stehen.
Z.B.: Hast du ein Haus auf Kredit gebaut und verdienst im Monat 5000 € ist alles gut. Wirst du dann aber arbeitlos oder musst plötzlich mit weitaus niedrigerem Einkommen auskommen,passt die ganze Kalkulation nicht mehr. Hast du dann außerdem keinen, der dich finanziell auffängt,gehst du pleite.

Ich gönne den türkischen Bürgern es keinesfalls,aber sie werden es ausbaden müssen....traurig,aber wahr.

[Haber]

Wir hatten heute einen neuen "Tiefstand" der Lira: 1 € = 4,2209 TL.

Gruß
Martin

Es gibt einen neuen "Tiefstand"