Ich kann das ewige Jammern über angebliche Fehler in der Bekämpfung der Pandemie so langsam nicht mehr hören.
Deutschland steht im internationalen Vergleich ganz hervorragend da. Sowohl was die Todesfälle, die Gesamtzahl der Infizierten, die aktuellen Inzidenzwerte, die freien Intensivbetten wie auch die Zahl der bereits stattgefundenen Impfungen angeht stehen wir weltweit jeweils (positiv gesehen !) in der Spitzengruppe. Das alles ohne einen wirklich ganz harten Lockdown, so dass auch die Wirtschaft noch überleben wird.
Schaut euch mal die Werte der Länder um uns herum an! Das Virus macht nicht halt an der Landesgrenze, sondern reist immer schön mit! Nachdem die Grenzen ja nicht dicht sind, kommen hier jeden Tag die Tschechen rüber (mit ihren gefälschten Negativtests)
, deshalb haben wir ja auch die Probleme in Bayern, Sachsen und Thüringen.
Zudem ist Deutschland dichter besiedelt als die meisten "Vergleichsländer". Je dichter die Besiedelung, destro größer die Ansteckungsgefahr.
Dass die Impfstoffbeschaffung über die EU läuft, ist zwar auf den ersten Blick nicht gut für uns. Alleine hätten wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten viel mehr Impfstoff einkaufen (und damit den anderen Ländern wegkaufen) können, als dies die völlig unfähige EU-Bürokratie kann.
Aber was wäre denn gewesen, wenn wir es genauso gemacht hätte wie der Staat Israel, die Briten oder die Amerikaner?
Die ganze Welt (und die anderen EU-Länder) wäre über uns hergefallen und wir wären wieder einmal der "häßliche Deutsche" gewesen.
Der politische (und wirtschaftliche) Schaden hierdurch wäre enorm und dauerhaft. Zudem wäre ein solches Vorgehen auch moralisch nicht zu vertreten gewesen.
Bis inkl. Dienstag, 13.04.2021 wurden in Deutschland bislang mindestens 19.244 464 Impfungen durchgeführt. Wir könnten täglich ca. 1 Mio Impfungen machen, wenn denn ausreichend Impfstoff da wäre. Natürlich kann man darüber streiten, ob die Impfstoffreserve für Zweitimpfungen nicht auch etwas kleiner sein könnte, so dass man das auf Lager liegende Vakazin für Erstimpfungen wegverimpfen könnte.
Die Probleme bei Astrazeneca oder jetzt bei J&J kann man aber wohl kaum der Politik ankreiden.
Es liegt nicht an der "Politik" oder der "Bürokratie", sondern an der Impstoffproduktion.
Dass unsere Presse über die Regierung herzieht und alles schlecht macht, ist bereits dem Wahlkampf geschuldet. ca. 80 % der Journalisten sind Umfragen zu Folge dem "rot-rot-grünen" Lager zuzurechnen. Da nimmt man dann mal schnell irgendein Land heraus und betrachtet einen einzelnen Punkt und behauptet, das sei dort besser. Kürzlich überall in der Presse das "Vorbild Schweiz", weil dort die Schulen schon lange wieder überall geöffnet sind. Dass in der Schweiz die Zahl der Todesfälle (bezogen auf die Einwohnerzahl) um ein Drittel höher ist als in Deutschland, wird dann einfach verschwiegen.