Integration, was ist das?

Alles, was das tägliche Leben in der Türkei so mit sich bringt... Teilen Sie Ihre Startschwierigkeiten, Erfahrungen, Probleme, Glücksmomente... Hier geht es um das Emotionale und/oder praktische fürs tägliche Leben.

Beitragvon Karin+Gerhard » Do 23. Jul 2009, 12:22

Das ist ja alles in Ordnung, Martina - und das kann ich auch alles unterschreiben.
Aber wenn mit der Aufgabe der Kultur usw. die Integration endet und die Assimilation beginnt und diese A. so verwerflich ist, was machen denn die Tausende von türkischstämmigen Jungs und Mädels in Deutschland, die ihr Heimatland nur aus Urlauben kennen und sowohl in der Türkei als auch in Deutschland mit ihrem jeweiligen "Anderssein" so erheblich Probleme haben.
Wie finden wir Hilfestellungen für sie, von Problemlösungen ganz zu schweigen.
Und ich registriere jetzt dass Du als Deutsche, die ja ihr weiteres Leben in der Türkei verbingen will und nicht die Absicht hat, in ein paar Jahren wieder in den schönen Taunus umzusiedeln, mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist.
Ich bin Gunnar eigentlich dankbar, dass er mit seinem Beitrag und seiner theoretisch/praktisch abgestuften Fragestellung so einen Denk- und Lernprozess bei mir ausgelöst hat.
Und der ist bei weitem noch nicht abgeschlossen - ich hoffe, ich gehe Euch nicht allzusehr auf die Nerven wenn ich dieses Thema gerne im Auge behalten möchte.
Wenn`s nervt sagt es mir - Danke!
Gerhard
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Beitragvon Keykubat » Do 23. Jul 2009, 17:53

Vielen, vielen Dank für die tollen Beiträge von Martina und Annette.

Aber auch danke an Gerhard. Wer sich überhaupt Gedanken über etwas macht ist immer auf dem richtigen Weg. Und Fragen und Zweifel sind selbstverständlich zulässig.

Ich bin überhaupt erst auf die Idee gekommen diese Frage an euch weiterzugeben weil ich mit einem meiner Enkel auf dem Spielplatz war und ein etwa 8 jähriger Junge mir diese Frage stellte. Sie hatten es wohl in der Schule angesprochen und er konnte es nicht verstehen, weil es auf dem Spielplatz ja praktisch stattfand.

Merkel und Erdogan sollten häufiger auf Spielplätzen gehen und sich von 8 jährigen Tipps holen.

LG Gunnar
Zuletzt geändert von Keykubat am Fr 24. Jul 2009, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Karin+Gerhard » Fr 24. Jul 2009, 10:16

Gunnar, ich möchte zu diesem Thema gerne eine kleine Geschichte weitergeben für deren Wahrheitsgehalt ich allerdings nicht bürgen kann - aber sie gefällt mir trotzdem:
Die kleine Maria kommt vom vom erstmaligen Besuch des Kindergartens nach Hause und berichtet von ihren Eindrücken. Dabie erzählt sie ihrer Mutter, dass sie einen neuen Freund gefunden hat: Mehmet.
Die Mutter fragt, ob Mehmet ein Türke oder ein Marokkaner sei und Maria antwortet nach einiger Überlegenszeit:"Nein, er ist ein Junge".
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Beitragvon Annette » Fr 24. Jul 2009, 10:52

@ Gerhard:
genau das was die kleine Maria macht ist Ýntegration in ihrer reinsten Form.
Was an kulturellen, sozialen, finanziellen, religiösen, etc. Unterschieden existiert, sollte erst an zweiter Stelle stehn, an erster Stelle steht das wir alle Menschen sind.

Ich persönlich habe weder in D mit den dort lebenden Auslaendern Probleme gehabt, noch habe ich grossartige Proleme hier, wo ich der Auslaender bin.
Für mich war und ist immer am wichtigsten, was mein gegenüber denkt, sagt und macht.
Es gibt überall Menschen die ich nicht mag und es gibt auch überall Menschen die mich nicht mögen. Der Gründe dafür sind vielfaeltig, teils erklaerbar, teils unverstaendlich. Aber niemals war der Grund: Du bist ein Auslaender!

liebe Grüsse
Annette
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Beitragvon Keykubat » Fr 24. Jul 2009, 11:07

Ganz toll Gerhard,

genau das meinte ich ja auch mit dem Spielplatz drücke mich mitunter etwas umständlich aus (bin ja auch schon alt) seufz!

LG Gunnar
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Beitragvon Karin+Gerhard » Fr 24. Jul 2009, 12:42

Da muss ich dann mitseufzen - soviel jünger bin ich ja nun auch nicht.
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Beitragvon Karin+Gerhard » Fr 24. Jul 2009, 12:47

@Anette:
Das geht uns hier genauso. Frankfurt hat 650.000 Einwohner und davon haben ca. 1/3 einen Migrationshintergrund. Wenn ich aus dem Haus gehe, dann begegnen mit viele Kinder aus den unterschiedlichsten Ländern - selten mal eins aus Deutschland.
Aber alle "babbele frankforterisch" und die Hautfarbe spielt keine Rolle.
Ohne ein Miteinander und Respekt für jeden Einzelnen
ist das Leben hier - und sicherlich auch anderswo - nicht zu meistern.
Aber daran müssen wir jeden Tag aufs Neue arbeiten.
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Beitragvon Karin+Gerhard » Fr 24. Jul 2009, 12:49

Tschuldigung dass ich Anette nur mit einem N geschrieben habe, aber das ist so in mir drin.
Eine kürzlich durch Unfall verstorbene Freundin sagte bei der Vorstellung immer:
Mein Name ist Anette, mit einem N, meine eltern waren arme Leute.
Nix für ungut - füge desmnächst zwei N ein.
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Beitragvon rahya » Mo 27. Jul 2009, 21:32

Mein verstorbener Mann war Holländer. Er hat bei uns in D nie irgendwelche Probleme mit Akzeptanz gehabt. Er hat ja ausgesehen wie wir. War ich aber in NL gab es hin und wieder Probleme, trotz Anpassung an die NL Gepflogenheiten. Manchmal beim Einkaufen (in holländisch), dann wieder bei manch älteren Menschen, die gar keine Kommunikation wollten (Kriegswirren hin und her). Da hab ich manchmal Ausgrenzung erfahren und es ist wirklich nicht schön. Ich versuche deshalb mich gegenüber anders aussehenden Mitbürgern (ob gelb oder bunt) immer freundlich zu verhalten und keine Vorurteile aufkommen zu lassen. Herzlichst Christine
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Integration pur....

Beitragvon Keykubat » Sa 3. Okt 2009, 10:53

......habe ich heute morgen gelesen...

Bei der U20-WM in Ägypten schlugen die DFB Junioren Kamerun mit 3:0.

Die deutschen Torschützen:

Sukuta-Pasu
Semi Aydilek
Lewis Holtby

Ich liebe den Sport

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